Eine runde Tischplatte zum runden Geburtstag – das schien passend ;-).

Unser bisher größtes Projekt – eine spannende Herausforderung mit lange Zeit ungewissem Ausgang.
Die Planungsphase war schon etwas holprig. Was nehmen wir für Holz? Wo bekommen wir es her? Wie soll der Tisch mal aussehen? Was brauchen wir noch für Werkzeug?
Letztlich viel die Entscheidung: Eine sechseckige Grundfläche aus Eichenparkett, umrahmt von geschichtetem Buchenholz – endlich konnte es losgehen.

Begonnen haben wir mit einer sechseckige Grundfläche aus Birkenmultiplex, auf die später das Parkett geklebt wurde.
Nur wie bekommt man ein perfektes Sechseck mit geraden und ebenen Außenkanten? Und ohne eine große Tischkreissäge? Die Lösung: einen Hilfsrahmen – dank einer präzisen Kappsäge, letztlich aus diesem Anlass angeschafft, gar kein Problem. Zwei Dübel pro Leiste verhindern ein Verrutschen beim Kleben.

Die Außenkante ist nach dem groben Aussägen mit der Stichsäge trotzdem noch optimierungsfähig, oder? Hier konnte die Oberfräse mal wieder ihre Stärken ausspielen. Zuerst wurde das Parkett aufgeklebt und anschließend alles mit dem Bündigfräser mit dem Hilfsrahmen als Anschlag in ein perfektes Sechseck verwandelt.

Jetzt wurde es richtig spannend – schließlich sollte der Tisch ja rund werden. Dazu wollten wir Buchenklötze ankleben, welche erst einmal verleimt werden mussten. Anschließend haben wir die späteren Klebeflächen auf einem großen Abrichthobel bearbeitet (vielen Dank mal wieder an das Chemnitzer Holzkombinat).
Wir wollten uns nicht nur auf eine reine Klebeverbindung verlassen. Also haben wir mit der Oberfräse jeweils eine Nut ins Sechseck und Klotz eingearbeitet. Die Verbindung erfolgt später mit Flachdübeln.

Obwohl der Tisch nur einen Durchmesser von 76cm haben sollte, passte er doch schlecht im Ganzen auf die Bandsäge ;-). Also haben wir die Klötzer vor dem Ankleben in ihre grobe Endform gebracht.

Endlich war die endgültige Form erkennbar. Jeder Klotz wurde mit mehreren Flachdübeln präzise und bündig mit der Kappsäge eingepasst und verleimt. Wieder einmal waren wir fasziniert von der Qualität, die man mit professionellem Werkzeug erreichen kann: Alles passte perfekt.

Damit war die Tischplatte komplett. Nur noch ein kleines bisschen Feinarbeit. Zugegeben, es war dann doch noch eine ganze Menge zu tun. Trotz des knapp gewordenen Zeitplans haben wir bei herrlichstem Wetter im Garten die ersten Feinarbeiten ausgeführt. Ja, im Bild sieht man die Unterseite des Tischs. Wer schon einmal einen Tisch angehoben hat, wird verstehen, warum wir auch hier viel Zeit für die Kantenbearbeitung aufgewendet haben.

Wir wollten die Tischoberfläche mit natürlichem Öl behandeln. Vorher musste also der Parkettlack ab. Schleifen war hier die erst Wahl… ein aussichtsloses Unterfangen. Mit frischem Schleifpapier und schwerem Excenterschleifer entstanden bestenfalls Kratzer im Lack – sehr beeindruckend. Und hinderlich. Ein beherzter Griff zur Oberfräse sollte helfen: Mit wenigen Zehntel Millimetern Eindringtiefe und dem Fräszirkel als Auflage bangten wir lange Zeit, ob der Tisch noch zu retten sei. Anschließend ließen sich die deutlichen Frässpuren zum Glück perfekt abschleifen.

Aber noch war der Tisch nicht gerade das, was man als kreisrund bezeichnen würde. Die Oberfräse sollte das mit Hilfe des Zirkel ändern. Dabei entstehen unglaublich viele Späne. Wenn auch nur schnell gebastelt: Die kleine Absaugvorrichtung aus einer PET-Flasche hat wahre Wunder gewirkt und die Werkstatt ist sauber geblieben.

Endlich: Ein perfektes Rund :-). Eine Weile hat es schon gedauert – niemals zu viel in einem Arbeitsgang abfräsen. Sonst können fatale Schäden entstehen… Ja, diese Lehre mussten wir leider bei diesem Projekt lernen.

Auf den wirklich letzten Zentimetern brachen beim Anfräsen des Radius zwei große Späne auf der Unterseite aus. Unglaublich ärgerlich, aber ein „einfacher Trick“ hilft: ruhig bleiben ;-).

Den großen Span konnten wir wieder ankleben. Den kleinen Ausbruch haben wir mit einer Mischung aus 5-Minuten-Epoxydharz und Buchenschleifstaub aufgefüllt. Im geölten Zustand sieht man praktisch nichts mehr von dem Schaden.

Und damit sind wir auch schon am Ende angelangt. Haha,… Richtig, da fehlt doch was. Um nicht zu sehr ins Detail zu gehen: jede Menge Schleifpapier hat hier die Hauptrolle gespielt ;-). Eine Schicht natürlicher Öl-Siegel – geduldig eingeschliffen mit etwas Bimsmehl zur Versiegelung der Holzporen. Den verchromte Fuß des alten Tischs konnten wir zum Glück gleich wiederverwenden.
Ein tolles Projet – mit einigen Höhen und Tiefen, von denen wir hier nur einige angerissen haben. Spannend von Anfang bis Ende und ein Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind.
Wir hoffen, es hat Euch so sehr gefallen, wie uns.
Bis bald,
Eure Quill und Euer El

Als stolzer Nutzer dieser Tischplatte sage ich vielen herzlichen Dank und drücke Quill und El ganz fest.
Eine Meisterarbeit!
Bis bald.
Euer Vati